Nach einem arbeitsseeligen Sommer habe ich mich gemeinsam mit Emely dazu entschieden in Schweden etwas abzuschalten. Schweden ist hierfür das perfekte Land, die Uhren laufen dort irgendwie einfach langsamer. Um auch im Urlaub nicht ganz auf das Paddeln verzichten zu müssen liehen wir uns von Gunnar zwei Seekajaks um diese, uns noch völlig unbekannte, Disziplin des Kanusports ausprobieren zu können.
Schärengarten zwischen Göteborg und Oslo
Als erstes Übungsgewässer entschieden wir uns für den langen Schärengarten, der sich von Göteborg bis nach Oslo zieht. Hier kann man bei gutem Wetter zwischen unzähligen kleinen Inseln umherpaddeln und kann stets selber entscheiden wie nah man den wirklich offenen Meer sein möchte. Dies macht tatsächlich einen großen unterschied, so ist in den Schäre nahezu kein Wellengang zu spüren und mit ein wenig Planung kann man häufig im Windschatten paddeln – Beste Vorraussetzungen also!
Zudem wird es zwischen den Schären trotz der teilweise außerirdisch anmutenden Landschaft, so schroff sind einige Inseln und so unbewohnt, nicht langweilig. Neben einer großen Vielfalt an Tieren, wie zum Beispiel Robben, sind an manchen Stellen Wracks gesunkener Schiffe zu finden, die immer ein wenig gruselig zwischen Schären klemmen.
Schwedisches Fischeridyll
Die nächste Stadt lässt sich mit dem Seekajak aber wohl leichter erreichen als mit dem Segelschiff, und so erlebt man die schwedische Fischeridylle der kleinen Fischerdörfer vom Wasser aus. Dies kann manchmal große Vorteile haben, da viele Dörfer an der Westküste während der Sommermonate wohl mehr Touristen als Fischer beherbergen.
Nachdem man den Troubel dann wieder satt hat, ist es aber in den Schären immer sehr einfach wieder in die Einsamkeit zu entkommen. Nichteinmal zwei Ecken weiter hinter der nächsten Insel hinterlassen nur noch ein paar Segelboote das Gefühl, dass in der Nähe eine Stadt sein könnte.
Freiheit und Naturnähe mit Kajak und Zelt
Wenn man dann nach einer ereignissreichen Tour abends wieder zurück zum Ausgangshafen kommt zeigt sich der nächste Vorteil Schwedens: Mit einer eigenen Angel und einem Grill gibt es recht schnell frischen Fisch und der Schlafplatz ist meist schnell gefunden.
An den schwedischen Strandbadeplätzen darf zumeist gecampet werden, häufig gibt es sogar fließend Wasser und eine Toilette.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir sehr überrascht waren vom Seekajakfahren. Es zeigte sich für uns als abwechslungsreich, spannend und vor allem sehr naturnah und ist daher für alle einmal zu empfehlen.
Von Malte Schröder.