Kanu Arten erklärt

Der Unterschied zwischen Kajak, Kanus und anderen Bootstypen.

Immer wieder wird die Frage gestellt, wo der Unterschied zwischen Kanu und Kajak liegt und wie sich diese beiden Begriffe unterscheiden lassen. Aus diesem Grund haben wir für Sie einen Ratgeber verfasst, der den Unterschied zwischen Kajak und Kanu herausgearbeitet und Ihnen die verschiedenen Varianten des Kanus mit seinen Unterarten näherbringt.

Kanu vs. Kajak: Der Unterschied

Der Begriff Kanu ist der Oberbegriff für Kajaks und Kanadier. Das bedeutet, dass jedes Kajak mit all den spezifischen Typen auch automatisch ein Kanu ist. Allerdings ist nicht jedes Kanu immer ein Kajak, da auch die Kanadier unter diesen Oberbegriff fallen. Die Frage nach dem Unterschied zwischen Kanu und Kajak ist somit rein technisch überhaupt nicht zu beantworten. Die Frage lautet also: Was ist der Unterschied zwischen einem Kajak und einem Kanadier? 

Denn beide lassen sich unter dem Begriff Kanu hervorragend und ohne Schwierigkeiten zusammenfassen. Dabei sind die Unterschiede zwischen den beiden Bootstypen dennoch gewaltig. Aus diesem Grund gehen wir nicht weiter auf den Unterschied zwischen Kanu und Kajak ein, sondern konzentrieren uns auf die verschiedenen Kanu-Arten und die dabei vorkommenden Untergruppen von Booten. Denn allein in diesen zwei Kanu-Arten gibt es enorm viele Unterschiede zu entdecken.

Welche Kanu Arten gibt es? 

Unter dem Oberbegriff Kanu werden zwei verschiedene Kanu-Arten zusammengefasst. Sowohl das Kajak als auch der Kanadier sind beides Kanus. Doch hinter diesen beiden Begriffen verbergen sich weitere Unterkategorien, sodass es durchaus sinnvoll ist, diese einmal näher zu beleuchten. Denn die verschiedenen Kanu-Arten unterscheiden sich in Teilen deutlich.

Kajak 

Das Kajak ist vor allem aus den kalten Regionen der Erde bekannt und wurde auch dort erfunden. Sein Erfinder, die Inuit, nutzen das Kajak für die Jagd. Dabei wird das Boot mit einem Doppelpaddel angetrieben, während der Fahrer tief im Boot sitzt. Dies ist wichtig, damit ein möglichst niedriger Schwerpunkt erreicht und die Stabilität und Wendigkeit gewährleistet wird.

In modernen Rennkajaks ist zudem am Heck eine Steuerflosse befestigt, welche durch einen Steuerstab im Fußraum des Kajaks bewegt werden kann.

 

Wildwasserkajak 

Für das Fahren im Wildwasser gibt es unter den Wildwasser-Kanus sowohl Wildwasserkajaks als auch Wildwasserkanadier. Allerdings sind die Wildwasserkajaks deutlich stärker verbreitet und aufgrund ihrer Bauform und ihrer Größe häufig besser geeignet. Da das Wildwasser in unterschiedliche Kategorien und Schwierigkeitsgrade eingeteilt wird, haben sich im Laufe der Zeit auch unterschiedliche Bootstypen mit unterschiedlichen Bauformen herausgebildet.

Riverrunner ist ein Kajak-Boot für leichtes bis mittelschweres Wildwasser. Es ist praktisch ein Allrounder ohne besondere Spezifikationen.

Creeker hingegen sind Boote für steile und schmale Flüsse mit technisch anspruchsvollem Wasser. Creeker sind besonders stabil gebaut und bieten viel Auftrieb bei gleichzeitig hoher Wendigkeit. Kompromisse müssen vor allem hinsichtlich der Geschwindigkeit eingegangen werden.

Allen Wildwasserkajaks ist eine besondere Wendigkeit gemeinsam. Denn in den oftmals schwierigen Gewässern müssen die Sportler ihre Boote  schnell bewegen und manövrieren können. Zudem sind die Boote gewöhnlich besonders robust gebaut, um Kontakte mit Felsen oder dem Rand der Flüsse und Bäche besser überstehen zu können.

Kanadier 

Der Kanadier ist praktisch das Kanu der Indianer und uns vor allem aus den alten Winnetou-Filmen bekannt. Hier war der Kanadier als Boot sehr häufig zu sehen. Beim Kanadier handelt es sich um ein großflächig offenes Boot, in welchem der Sportler kniet und den Kanadier mit einem Stechpaddel bewegt. Da das Paddel nur auf einer Seite ins Wasser gezogen wird, ist eine besondere Schlagtechnik notwendig, damit das Boot problemlos geradeaus fährt.

Der große Vorteil dieser Boote ist ihr sehr großes Ladevolumen. Sie wurden unter anderem erfunden und genutzt, um sich in dicht bewaldeten Gebieten sicher zu bewegen und dabei weite Strecken mit viel Gepäck sicher bewältigen zu können.

In der Regel sind Kanadier absolut symmetrisch aufgebaut. Welche Seite vorne ist, wird allein durch den Einbau der Sitze beeinflusst. Allerdings gibt es auch hier deutliche Unterschiede in der Bauform, je nachdem für welchen Einsatzbereich die Kanadier benötigt werden.

Ein wichtiger Indikator ist dabei die Krümmung der Kiellinie, welche auch als Kielsprung bezeichnet wird. Kanadier ohne einen solchen Kielsprung sind besonders spurtreu und somit auch gut auf offenem Gewässer nutzbar. Kanadier mit einem deutliche Kielsprung sind wendiger und werden beispielsweise auf Fließgewässern oder im Wildwasser-Bereich eingesetzt.

Im Rennsport werden Kanadier unterschiedlicher Größe eingesetzt. So sind unter anderem Wettkämpfe im Einer-, Zweier-, Vierer- und Achter-Kanadier durchgeführt.

Sit-on-Top 

Sit-on-Top-Kajaks sind Boote, in denen der Sportler nicht im Kajak, sondern auf diesem sitzt. Dadurch wird eine höhere Sitzposition erreicht, was unter anderem mehr Raum für Gepäck bietet. Zudem sind die Sit-on-Top-Boote in der Regel innen mit versiegelten Luftkammern gefüllt, sodass diese auch bei einer Kenterung nicht untergehen können. 

Diesen Komfort bezahlt der Sportler allerdings mit einer etwas geringeren Wendigkeit und einer geringeren Endgeschwindigkeit des Bootes. Allerdings werden mittlerweile auch Sit-on-Top-Kajaks vertrieben, welche diesen Nachteil sehr gut ausgleichen können.

Dank der etwas höheren Breite der Sit-on-Top-Kajaks sind diese zudem ein wenig stabiler und somit auch für ungeübte Sportler bestens geeignet. Somit ist es nicht verwunderlich, dass diese Kajaks vor allem bei Kanu-Vermietungen und auch in den Urlaubsregionen der ganzen Welt immer größere Verbreitung erfahren. Vor allem steigert sich die Sicherheit der Nutzer dadurch, dass die Angst wegfällt, sich beim Kentern nicht mehr aus dem Boot befreien zu können, wie es bei einem klassischen Kajak der Fall sein kann.

Packraft

Das Packraft ist eine recht neue Erfindung, erfreut sich in den letzten Jahren aber immer größerer Beliebtheit. Es handelt sich um kleine und leicht zu transportierende Schlauchboote, welche gerne für Touren oder auch sogar im Wildwasser genutzt werden. Die sehr geringen Packmaße erleichtern den Transport deutlich. Zudem sind die Boote äußerst robust, da diese meist aus urethan-beschichtetem Nylon gefertigt werden und somit kälteelastisch und UV-resistent im Einsatz überzeugen.

Das Packraft ist zwar offen wie ein Kanadier-Boot, wird aber dennoch mit dem Doppelpaddel angetrieben Somit ist die Frage nach Kanadier oder Kajak bei diesem Bootstyp berechtigt. Aufgrund der geringen Länge ist das Packraft äußerst wendig und zudem angenehm stabil. Allerdings müssen Sportler Abstriche bei der Endgeschwindigkeit machen, da diese nicht mit der Geschwindigkeit eines echten Kajaks vergleichbar ist. 

Fazit 

Die Auswahl innerhalb der Kategorie der Kanus ist also enorm groß. Es stellt sich somit nicht mehr die Frage, wo der Unterschied zwischen Kanu und Kajak liegt, sondern welche Variante für Sie in Frage kommt. Je nach Einsatzgebiet und möglichem Sport können Sie zwischen vielen verschiedenen Varianten wählen. Überlegen Sie vor allem, ob Sie vornehmlich allein unterwegs sind oder gemeinsam mit anderen auf dem Wasser aktiv sein möchten. Besonders beliebt sind natürlich Wander- oder Touren-Kajaks, da diese aufgrund ihrer Bauform besonders stabil sind und dennoch auch mit nur wenig Übung sicher gefahren werden können. Zudem bieten diese meistens ausreichend Stauraum für leichtes Gepäck auf Paddeltouren. Egal ob Kanadier oder Kajak, sowohl die Größe als auch die Ausführung muss zu Ihnen und Ihren Anforderungen passen.

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Paddeln

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